Für jeden Inhalt wird eine Zielsetzung definiert. Eine gute Zielsetzung zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
- Sie ist klar und präzise formuliert.
- Sie ist messbar.
- Sie ist erreichbar.
Diese drei Punkte müssen auf jede Zielsetzung zutreffen. Dies bedeutet, dass jede Zielsetzung in einem ganzen Satz angegeben wird, der für alle verständlich ist und der das Endverhalten genau beschreibt. Dabei ist zu beachten, dass eine Aussage darüber gemacht werden kann, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht. Das beschriebene Endverhalten muss so gewählt werden, dass es von der Mehrheit der Teilnehmer erreicht werden kann. Weiter muss ein Lernziel terminiert sein: Es muss klar kommuniziert werden, ob das Ziel am Ende des Kurstages oder am Ende des Jahres erreicht werden muss.
Unter „klar und präzise formuliert“ ist zu verstehen, dass auch die Rahmenbedingungen geklärt werden (selbstständig, fehlerfrei, mit Hilfe des Reglements, ohne Hilfsmittel,…).
Machen wir ein Beispiel: Für die Einführung der Funktionskontrolle, die nach jedem Zerlegen der Waffe durchgeführt werden sollte, müssen die Rahmenbedingungen geklärt sein, damit die Schützen sich auf die richtigen Dinge fokussieren können. Es ist nicht möglich (und natürlich auch nicht nötig), dass Schützen den Ablauf der Funktionskontrolle auswendig kennen. Viel wichtiger ist es, dass sie bei jedem einzelnen Punkt, den sie im Reglement oder auf einem Plakat ablesen können, genau wissen, was zu tun ist. Wenn das Lernziel nicht dahingehend formuliert ist, werden die Schützen versuchen, sich den Ablauf einzuprägen. Dabei vergessen sie möglicherweise, was sie unter welchem Punkt genau zu tun haben. Deshalb kann das Lernziel für die Einführung der Funktionskontrolle folgendermassen lauten:
Jeder Teilnehmer kann die Funktionskontrolle am Sturmgewehr 90 mit Hilfe des Reglements selbstständig und fehlerfrei durchführen.
Lernziel für die Lektion „Funktionskontrolle“
„mit Hilfe des Reglements“ heisst, dass der Schütze beim Ablauf immer eine Hilfestellung hat. „selbstständig“ und „fehlerfrei“ beschreiben das Endverhalten genauer. Die Schützen wissen also bereits vor der Ausbildungseinheit, was von ihnen verlangt wird und worauf sie sich konzentrieren müssen. Das nimmt unnötigen Druck aus der Lektion.